Ingwer Superfood

Ingwer entsaften, die besten Methoden

Der Verzehr von Ingwer ist zu einem beliebten Gesundheitstrend in unserer Region geworden. Besonders der Ingwer Shot wird oft erwähnt. In diesem Artikel klären wir, wie man Ingwer entsaften kann, ob ein Slow Juicer oder ein Entsafter dafür geeignet ist, ob man den Ingwer mit oder ohne Schale pressen sollte und vieles mehr.

Entsaften von Ingwer mit einem Slow Juicer

Ein Slow Juicer eignet sich sehr gut, um Saft aus Ingwerknollen zu gewinnen. Man kann sowohl horizontale als auch vertikale Slow Juicer verwenden. Die Unterschiede zwischen den beiden Varianten werden in einem verlinkten Beitrag erläutert. Unsere Erfahrung zeigt, dass der vertikale Slow Juicer etwas besser geeignet ist, aber auch die horizontale Version den Ingwer gut pressen kann. Wenn Sie bereits einen der beiden Slow Juicer zu Hause haben, brauchen Sie kein zusätzliches Gerät, um Ingwersaft herzustellen.

Saftpressen zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie die Zutaten sehr schonend entsaften. Sie arbeiten mit geringer Umdrehungszahl und ihre ein oder zwei Pressschnecken oder Wellen drehen sich sehr langsam. Der Ingwer wird dabei gegen ein Sieb gepresst und der austretende Saft fließt in ein Gefäß, während der Trester in einen weiteren Behälter fällt.

Beim Entsaften von Ingwer auf diese Art entsteht kaum Oxidation. Dadurch bleiben die meisten wertvollen Nährstoffe erhalten, auf die wir später noch genauer eingehen werden. Wenig oxidierte Säfte sind auch länger haltbar. Darüber hinaus enthält der Saft aufgrund der schonenden Verarbeitung natürliche Aromen. Und nicht zuletzt können Sie eine sehr gute Saftausbeute erwarten, wenn Sie den Ingwer mit einem Slow Juicer entsaften.

Je nach Trichteröffnung der Saftpresse müssen Sie den Ingwer vor dem Entsaften in größere oder kleinere Stücke schneiden. Dies ist auch empfehlenswert, um Verstopfungen im Tresterauslass zu vermeiden, der bei Slow Juicern relativ klein ist. Um Verstopfungen zu vermeiden, füllen Sie den Ingwer am besten abwechselnd mit anderen Zutaten in den Trichter. Sie müssen den Ingwer nicht schälen, sondern können ihn mit Schale entsaften. Höchstens einige verhärtete Stellen sollten entfernt werden.

  • Entsaftet schonend
  • Wenig bis gar keine Oxidation
  • Nährstoffreicher und aromatischer Saft
  • Bessere Haltbarkeit
  • Hohe Saftausbeute
  • Vorheriges Zerkleinern erforderlich
  • Schonendes Pressen benötigt mehr Zeit
  • Mögliche Verstopfung im Tresterauslass von vertikalen Slow Juicern
  • Horizontale Saftpressen beanspruchen relativ viel Platz
  • Geräte vergleichsweise hochpreisig

Entsafter mit Zentrifuge zur Herstellung von Ingwersaft

Sie sind bereits Besitzer eines Zentrifugalentsafters? Wunderbar, denn auch mit diesem Gerät können Sie Ingwer pressen und Saft aus der Knolle gewinnen. Diese Entsafter haben ein scharfes Messer, mit dem sie den Ingwer effektiv zerkleinern. Anschließend werden die Stücke geschleudert, um den Saft mithilfe der Zentrifugalkraft vom Trester zu trennen. Die Flüssigkeit fließt in einen Behälter und der Trester gelangt in ein weiteres Gefäß.

Zentrifugalentsafter zeichnen sich durch ihre hohen Umdrehungsgeschwindigkeiten aus. Das hat den Vorteil, dass das Entsaften zügig abläuft und eine ordentliche Saftausbeute liefert. Zu Ihrer Zeitersparnis trägt außerdem die meist große Einfüllöffnung bei Entsaftern mit Zentrifuge bei. Dadurch müssen Sie den Ingwer nur grob zerkleinern und Sie können ihn auch hier mit Schale verwenden. Die Geräte sind meist leicht zu reinigen und nehmen in der Küche dank kompakter Bauweise nicht viel Platz ein.

Einen Nachteil, der je nach Ihren Ansprüchen mehr oder weniger groß ist, wollen wir Ihnen allerdings nicht vorenthalten: Zentrifugalentsafter verursachen wegen der beschriebenen Funktionsweise eine vergleichsweise schnelle Oxidation des Saftes. Das hat zur Folge, dass viele Nährstoffe verloren gehen und auch der Geschmack kann darunter leiden. Ähnliches gilt für die Haltbarkeit, die bei oxidierten Zutaten nochmal deutlich geringer ist.

  • Leichte Handhabung der Geräte
  • Schnelles Entsaften
  • Gute Saftausbeute
  • Einfache Reinigung
  • Kompakte Bauweise
  • Kostengünstiger als Saftpresse
  • Oxidation des Saftes
  • Verlust von Nährstoffen und Aromen
  • Weniger haltbar

Ingwersaft herstellen ohne Entsafter

Wenn Sie keinen Entsafter oder Slow Juicer zuhause haben und sich dennoch einen trendigen Ingwer Shot oder gesunden Ingwersaft zubereiten möchten, gibt es weitere Möglichkeiten. Wir stellen diese in Kurzform vor:

  • Thermomix: Mit dem Thermomix ist es möglich, den Ingwer sehr fein zu pürieren. Dazu kommt der geputzte Ingwer mit Schale und den weiteren Zutaten – Rezepte dazu später – in den Mixer und wird so fein wie möglich püriert. Empfohlen werden 30 Sekunden bei Stufe 10. Bei dieser Methode müssen Sie nicht unbedingt einen Entsafter kaufen, um einen Ingwer Shot herzustellen. Allerdings ist die Konsistenz nicht so „flüssig“ wie beim Entsaften und die Herstellung nicht so schonend wie mit der Saftpresse.
  • Stabmixer: Zur Verarbeitung mit dem Stabmixer schneiden Sie die ungeschälte Knolle und pürieren diese sehr fein. Die entstandene Masse kommt nun in ein Passiertuch. Das drücken Sie so kräftig wie möglich über einem Gefäß aus. Der Saft läuft dabei in ein bereitgestelltes Gefäß. Die Herstellung des Ingwersaftes mit dieser Methode ist recht aufwändig und die Saftausbeute vergleichsweise gering. Sie sparen Geld, wenn Sie kein zusätzliches Gerät kaufen – doch wenn Sie regelmäßig Ingwersaft herstellen wollen, ist die Stabmixer-Variante unserer Meinung nach keine geeignet Option. Zum Ausprobieren, wie der Saft schmeckt, ist sie aber eine gute Möglichkeit.

Entsaften oder Mixen: Was ist besser?

Diese Frage ist nicht pauschal zu antworten. Denn es kommt darauf an, welches Ziel Sie erreichen und welches Rezept Sie umsetzen möchten. Der Ingwer Shot beispielsweise ist nur durch Entsaften herzustellen. Zusammen mit den weiteren Zutaten liefert er – je nach Herstellungsart – reichlich gesunde Nährstoffe und ein natürliches Aroma.

Beim Mixen verwenden und verzehren Sie „ganze Früchte“, während beim Entsaften nur Teile aus dem Ingwer beziehungsweise dem Obst genutzt werden – der Rest landet als Trester im Biomüll oder wird im besten Falle anderweitig verwendet. Die Vorteile des Mixens im Vergleich zum Entsaften sind also die enthaltenen Inhaltsstoffe der Zutaten in ihrer ursprünglichen Zusammensetzung.

Ob Entsaften oder Mixen besser ist, können wir letztlich nicht sagen – beides ist auf jeden Fall gesund und bringt Ihnen Vorteile. Am Beispiel von grünen Smoothies und grünen Säften haben wir die beiden Methoden einmal gegenübergestellt. Wenn Sie das Thema interessiert, lesen Sie hier alles Weitere dazu.

Wie ist die Wirkung von Ingwer?

Dem Ingwer werden einige positive Effekte auf die Gesundheit nachgesagt. Die wichtigsten Wirkungen, die angenommen werden, zählen wir kurz auf:

  • Die im Ingwer enthaltenen Scharfstoffe Gingerol und Shogaol sollen die Verdauung, den Stoffwechsel, die Entgiftung und die Lebertätigkeit fördern.
  • Gingerole gelten als sehr gute Viren- und Bakterienkiller, weshalb sie in der Erkältungszeit und zur Unterstützung des Immunsystems hilfreich sein können.
  • Dem Ingwer werden entzündungshemmende, durchblutungsfördernde und stärkende Eigenschaften zugesprochen.
  • Ingwer wird nachgesagt, dass er gegen Übelkeit und beim Abnehmen hilft sowie die Wärmerezeptoren im Körper aktiviert und dadurch wärmend wirkt.
  • Die Scharfstoffe der Knolle sollen die Ausschüttung von körpereigenem Morphium auslösen, was für gute Laune und ein angenehmes Glücksgefühl sorgen soll.
  • Haltbarkeit und Aufbewahrung von Ingwersaft

    Am besten ist es, den frischen Ingwersaft sofort zu verwenden. Denn dann sind die meisten Nährstoffe enthalten und der Geschmack ist am aromatischsten. Dennoch stellt sich die Frage: Wie lange hält sich frisch gepresster Ingwersaft?, denn vielleicht möchten Sie nicht jeden Tag Ingwer pressen und den Saft auf Vorrat herstellen.

    Wollen Sie Ingwersaft aufbewahren, ist dies über einige Tage bis zu einer Woche im Kühlschrank möglich. Damit möglichst wenig Sauerstoff an den Saft gelangt, verschließen Sie das Gefäß am besten. Sinnvoll ist ein Glas oder eine Glasflasche. Bei Kunststoff sollten Sie auf Lebensmittelechtheit achten und dass keine Weichmacher enthalten sind.

    Ein weiterer Tipp ist das Einfrieren des Ingwersaftes. So wird seine Haltbarkeit auf mehrere Monate verlängert. Dazu geben Sie den Saft in Eiswürfelbehälter und lassen ihn über mehrere Stunden gefrieren. Entweder bewahren Sie den gefrorenen Ingwersaft in den Behältern auf oder geben die Würfel in ein geeignetes Behältnis, das in den Gefrierschrank kommt.

    Verwendung von Ingwersaft

    Vermutlich werden Sie den Ingwersaft nicht pur trinken wollen bzw. können. Denn die Bitter- und Scharfstoffe machen seinen Geschmack – gelinde gesagt – gewöhnungsbedürftig. Deshalb empfiehlt es sich, die Knolle mit anderen Zutaten zu mischen. Welche das sind, bleibt Ihrem Geschmack überlassen. Sehr gut zu Ingwer – entweder für reine Fruchtsäfte oder für grüne Säfte – passen beispielsweise

    • Apfel
    • Orange
    • Zitrone
    • Limette
    • Himbeeren
    • Granatapfel
    • Johannesbeeren
    • Mango
    • Spinat
    • Feldsalat
    • Chinakohl
    • Basilikum

    Sie können den Ingwersaft außerdem zum Würzen von Salaten verwenden. Auch für andere Speisen ist er als Gewürz geeignet – beispielsweise Gemüsegerichte oder asiatische Gerichte. In dem Fall empfehlen wir, den Ingwersaft erst nach dem Kochen hinzuzugeben und die Speise nicht mehr zu erhitzen. So bleiben mehr Nährstoffe und Geschmack erhalten.

    Was ist ein Ingwer Shot?

    Kommen wir nun zum Trendgetränk – den Ingwer Shot. Der Trend kommt aus den USA und ist bereits vor einigen Jahren bei uns angekommen. Wichtig ist, dass die Zutaten nicht erhitzt werden. Nur so können die Inhaltsstoffe aus dem Ingwer und den weiteren Zutaten ihre Wirkung voll entfalten.

    Basiszutaten wie Apfel, Zitrone und Kurkuma enthalten zusammen eine große Menge an Vitaminen und Mineralstoffen. Unter anderem sollen sie das Immunsystem stärken sowie entzündungshemmend, nervenstärkend und antibakteriell wirken. Wir können und dürfen natürlich keine gesundheitlichen Versprechen abgeben. Doch Sie erkennen sicherlich, dass die frischen und natürlichen Zutaten eines Ingwer Shots ein hervorragendes Potential für Gesundheit und Wohlgefühl enthalten.

    Die Bezeichnung „Shot“ steht im Übrigen dafür, dass Sie das Getränk nicht literweise zu sich nehmen, sondern in kleineren Mengen – eben als „Schuss“. Die Größe eines Schnapsglases von 20 ml, das Sie zügig ausleeren, reicht völlig aus.

    Die beste Wirkung soll morgens erzielt werden. Falls Sie zu Magenproblemen neigen, aber bitte nicht auf nüchternen Magen. Der Ingwer Shot kann beim Frühstück beispielsweise den Kaffee ersetzen. Denn er soll sehr belebend wirken, das Herz-Kreislauf-System sowie den Stoffwechsel anregen. Dem Ingwer Shot wird eine mobilisierende, wachmachende und energieliefernde Wirkung zugesprochen, sodass Sie mit mehr Energie in den Tag starten. Deshalb ist es empfehlenswert, ihn in die Morgenroutine einzubauen.

    Wenn Sie möchten, können Sie über den Tag verteilt ein bis zwei weitere Ingwer Shots zu sich nehmen. Eine Möglichkeit besteht im Verdünnen des Getränks, falls es Ihnen zu scharf ist. Geben Sie dann einfach eine bestimmte Menge Wasser im Verhältnis 1:3 oder 1:4 (Ingwer : Wasser) in ein Glas und den Ingwer Shot dazu.

    Rezepte für Ingwer Shots

    Zum Abschluss geben wir Ihnen drei Rezepte für einen Ingwer Shot mit auf den Weg. Die Gesamtengen können unterschiedlich ausfallen. Wenn Reste bleiben, bewahren Sie diese einfach wie oben beschrieben auf. Sie können Zutaten gerne variieren, nach Wunsch kombinieren und nach Ihrem Geschmack aufpeppen oder verfeinern:

    Ingwer Shot „Apfel-Kurkuma“

    30 g frischen Ingwer, ein fingernagelgroßes Stück Kurkuma und 2 Äpfel entsaften. Dazu kommt der Saft einer kleinen Zitrone. Falls Sie keinen frischen Kurkuma verwenden, geben Sie 1 EL Kurkuma in den Saft. Alles gut verrühren. Sie können das Ganze optional mit Honig, Ahornsirup oder Agavendicksaft süßen.

    Ingwer Shot „Hot“

    30 g frischen Ingwer entsaften. Mit dem Saft von zwei Orangen und einer Zitrone sowie einer Prise Cayenne-Pfeffer würzen und alles gut mischen. Optional können Sie 1 EL Oregano-Öl hinzugeben.

    Ingwer Shot „Exotic“

    Ein etwa daumengroßes Stück Ingwer sowie die Kerne eines halben Granatapfels entsaften. Zwei Blutorangen und eine Limette auspressen und mit dem anderen Saft vermischen. Wenn Sie möchten, können Sie etwas Zimt zugeben.